Mit großer Sorge haben wir als DLRG-Ortsgruppe Aichtal den kürzlich in der Nürtinger Zeitung erschienen Artikel über unser örtliches "Bädle" gelesen:

https://www.ntz.de/suche/artikel_aichtal-auf-der-suche-nach-einsparpotenzial.html

Die Diskussion um das Hallenbad als möglicher Einsparposten trifft uns mitten ins Herz, denn das Hallenbad ist nicht nur ein zentraler Bestandteil unserer Stadt, sondern auch ein Ort für Spaß, Bildung, Sport, Begegnungen und Sicherheit.

Wöchentlich trainieren bei uns rund 250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Hinzu kommen die regulären Badbesucher, weitere Sportvereine sowie zahlreiche Schulen aus Aichtal und der Region, die das Bad für den gesetzlich vorgeschriebenen Schwimmunterricht nutzen. Das Hallenbad stellt in unseren Augen einen enormen präventiven Mehrwert dar. Wenn wir das Schwimmenlernen nicht mehr fördern, werden wir an einen Punkt gelangen, an dem immer weniger Menschen in der Bevölkerung schwimmen können.

Denn Schwimmen ist eine Fähigkeit, die buchstäblich Leben retten kann: Blickt man auf die Statistiken der letzten Jahre, sieht man nicht nur, dass immer mehr Bäder schließen, sondern gleichzeitig auch immer mehr Menschen ertrinken. Schwimmen lernen ist daher keine Option, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Ohne die Möglichkeit, Schwimmen zu lernen, nehmen wir unseren Kindern und uns selbst die Chance, unbeschwert Zeit im Freibad, am See oder Meer zu verbringen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder, die das Schwimmen nicht frühzeitig lernen, dies später meist nicht mehr nachholen.

Über das Schwimmen hinaus bietet unser Vereinstraining gerade Jugendlichen die Möglichkeit, bereits in jungem Alter Verantwortung, z. B. als Trainerin oder Jugendleiter, zu übernehmen. Damit leisten wir über das Schwimmen hinaus einen wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit im Aichtal.

Doch die Folgen reichen noch weiter: Als DLRG sind wir nicht nur ein Schwimmverein, sondern vor allem auch eine Rettungsorganisation. Als Teil des wassergebundenen Rettungsdienstes (WRD) sowie des Katastrophenschutzes leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Unsere Mitglieder stehen nicht nur ehrenamtlich am Beckenrand, sondern auch während ihrer Ferien an den Stränden der Nord- und Ostsee, um dort für Sicherheit zu sorgen und im Notfall zu helfen. Im bezirksorganisierten Wasserrettungsdienst bilden wir Nachwuchskräfte im Bereich Wasserrettung und Bevölkerungsschutz aus. Wenn zum Beispiel nachts um vier Uhr wegen Hochwasser der Melder klingelt, stehen wir auf und helfen – freiwillig und selbstverständlich. Ohne die Möglichkeit zur (Rettungs-) Schwimmausbildung ginge daher langfristig wichtiger Nachwuchs für den Rettungsdienst und die Sicherheit der Bevölkerung verloren.

Uns ist bewusst, dass die finanzielle Lage der Stadt derzeit angespannt ist. Dennoch darf eine Schließung des Hallenbads keine vorschnelle oder alternativlose Entscheidung sein. Wir fordern eine offene und ehrliche Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern, basierend auf transparenten Zahlen zu Kosten, Nutzung und Perspektiven. Nur so kann Vertrauen entstehen und gemeinsam eine tragfähige Lösung entwickelt werden. Einer Schließung des Hallenbades stehen zudem weitere Kosten gegenüber, beispielsweise wenn Schulkinder mit dem Reisebus für den Schwimmunterricht in ein weiter entferntes Schwimmbad gefahren werden müssen. Auch die Benutzung anderer Schwimmbäder wird wohl kaum kostenlos möglich sein.

Für uns ist klar: Wir wollen und müssen aktiv werden! Ihr auch?
Gemeinsam können wir ein starkes Zeichen für den Erhalt unseres Hallenbades setzen! Wenn euch das Hallenbad genauso am Herzen liegt wie uns, freuen wir uns über jede Unterschrift, jedes Gespräch und jede Form der Mithilfe.

Denn: Ein Hallenbad zu schließen spart kurzfristig Geld, aber langfristig kostet es Sicherheit.

Nachfolgend findet Ihr die Petition zum “Erhalt des Aichtaler Hallenbades“:

www.openpetition.de/htnnz

Wenn ihr uns über die Petition hinaus aktiv unterstützen wollt, findet ihr hier ein Formular, über das ihr euch mit uns vernetzen könnt.